Technische Gebäudeausrüstung

Beleuchtung

Die Beleuchtung macht ca. 14 Prozent des europäischen Stromverbrauchs aus. Innovative Lichttechnik hilft spart Kosten zu sparen, die Umwelt zu schützen und die Beleuchtungsqualität für den Menschen zu erhöhen. So errechnete der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), dass allein in Deutschland bis zu 13 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden könnten, wenn Kommunen, Industrie und Privathaushalte zu energieeffizienter Beleuchtung wechseln würden. Entsprechende Einsparungen kämen dann auch beim jeweiligen Nutzer zum Tragen.

Druckluft

Druckluft kommt in der Industrie sehr oft zum Einsatz und zählt zu den teuersten Energieformen. Hier lassen sich erhebliche Energieeinsparpotenziale für die Unternehmen nutzen. Mit folgenden Maßnahmen können Energiekosten erheblich gesenkt werden:

  • Leckagen erkennen und beseitigen
  • Druckluftniveau absenken
  • Abwärme zur Raumheizung nutzen
  • Druckluftwerkzeuge durch elektrische Werkzeuge ersetzen

Elektrische Antriebe

In der Industrie entfallen etwa 70 % des Stromverbrauchs auf Elektromotoren. Sie werden in drei Energieeffizienz-Klassen unterteilt:

  • IE1 bedeutet Standardwirkungsgrad (bisher EFF2)
  • IE2 Hocheffizienzmotor (bisher EFF1)
  • IE3 Premium-Effizienz-Motor

Diese Aufteilung hat Einfluss auf die Nutzung von Drehstrom-Asynchronmotoren in Handwerk und Produktion. Ab Juni 2011 dürfen nur noch der neuen Effizienzklasse IE2 entsprechende Motoren eingebaut werden. Damit werden die Energiekosten erheblich reduziert.

Heizungsanlagen

In den letzten 15 Jahren hat die Heizkesseltechnik eine bedeutende Entwicklung hin zu energiesparenden Kesseln erfahren. Die heutige Kesseltechnik bringt ein gehöriges Maß an Energieeinsparung und damit verbundener Umweltentlastung.

Eine Modernisierung der Heizungsanlage schon vor dem Ablauf der Nutzungsdauer vorzunehmen ist sinvoll, wenn:

  • der Abgasverlust über 10% liegt
  • die Temperatur im Heizungsraum 20°C übersteigt
  • im Schornstein Feuchtigkeitsschäden auftreten

Heizungsanlagen werden nicht nur zur Bereitstellung von Raumwärme, sondern in produzierenden Unternehmen fast ebenso häufig für Prozesswärme benötigt.

Die Wärmeversorgung kann in ein dreigeteiltes System untergliedert werden:

  • Wärmeerzeugung
  • Wärmeverteilung
  • Wärmeübergabe

Durch Optimierung der Wirkungsgrade der drei Stufen kann eine bedarfsorientierte und energiesparende Wärmeversorgung erreicht werden. Den verwendeten Brennstoff möglichst energieeffizient einzusetzen und Abgasverluste zu minimieren ist seit jeher eine Hauptanforderung an moderne Feuerungsanlagen. Die richtige Strategie zur umfassenden Optimierung einer Heizungsanlage ist von Fall zu Fall unterschiedlich und kann mit kompetenter Beratung herausgearbeitet werden.

Kältetechnik

Kältetechnik wird zur Raumklima­tisierung, zur Kühlung von Lebensmitteln und EDV-Anlagen eingesetzt. Auch in vielen industriellen Produktionsprozessen ist Kältetechnik ein fester Bestandteil.

Einsparpotenziale sollten zunächst in einer weitgehenden Verringerung des Kältebedarfs gesucht werden. Rechenzentren zum Beispiel kühlen ihre EDV-Anlagen daher heute nicht mehr auf 18°C herunter, sondern arbeiten ohne Einbußen mit Ablufttemperaturen von 26°C bis 28°C. Eine energiesparende Möglichkeit zur Pro­zesskühlung ist die Nutzung von Grundwas­ser. Es kühlt bis zu einem Temperaturniveau von rund 8–10°C. In der Kunststoff-verarbeitung wird diese Methode schon häufig genutzt. Existiert im Unternehmen eine ungenutzte Abwärmequelle mit einem Temperaturniveau von über 80°C, dann sollte über den Einsatz einer Absorptionskälteanlage nachgedacht werden. Die Antriebsenergie ist dann mehr als günstig.

Die energieintensive Kältetechnik bietet somit sehr viele Ansatzpunkte, den Verbrauch zu senken.

Lüftungsanlagen

Betrieblicher Arbeits- und Umweltschutz fordern Luftreinhaltung am Arbeitsplatz. Arbeitsplatzgrenzwerte AGW (früher MAK-Werte) sind zur Erhaltung der Gesundheit einzuhalten. Der Abtransport belasteter Luft und Zufuhr frischer Luft kann mit ventilatorbetriebenen Absauganlagen erreicht werden. Ventilatoren mit elektrischen Antrieben bilden dabei das Herzstück industrieller Absauganlagen und sind neben den Pumpen eine der Haupt-Stromverbraucher im betrieblichen Umfeld.

Einsparpotenziale:

  • Bedarfsgerechte Absaugung fördern
  • Absperrklappen an nicht verwendeten Maschinen und Drehzahlregelung
  • mit regelbaren Volumenströmen Überversorgung vermeiden
  • Rückführung der gefilterten Absaugluft spart im Winter Heizenergie
  • Wärmerückgewinnung aus der Abluft

Pumpen

Der Antrieb von Pumpen mit Elektromotoren verbraucht ca. 30% des Stroms aller Elektroantriebe. Damit hat diese Technologiegruppe den größten Anteil am Verbrauch. Neben der Energieeffizienzklasse des Elektromotors ist bei Pumpen der Gesamtwirkungsgrad des Systems entscheidend. Veränderliche Fördermengen wurden bislang häufig mit Schiebern geregelt. Hier können große Einsparungen im Stromverbrauch erzielt werden, wenn statt Schieberregelung eine Regelung der Fördermenge über die Drehzahl der Pumpe erfolgt. Das wird bei geeigneten Elektromotoren über Frequenzumrichter erreicht.